Pressemitteilungen zum Aufweichen der EU - Flottengrenzwerte

10-Punkte-Plan für eine klimaneutrale Mobilität - CO₂-Emissionen im Verkehr senken, Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie sichern / VDA Maximalforderungen sind durchschaubarer Versuch ein späteres Aufweichen der EU-Flottengrenzwerte vorzubereiten / Stellungnahme / Fahrzeughersteller treten nun ebenfalls für mehr Technologieoffenheit in der Antriebsfrage ein / Deutsche Umwelthilfe kritisiert 10-Punkte Plan der Automobilindustrie als „Frontalangriff auf den Klimaschutz im Verkehr“

Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA): 10-Punkte-Plan für eine klimaneutrale Mobilität - CO₂-Emissionen im Verkehr senken, Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie sichern (06.06.2025)
Klimaziele sind strategisch an den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zu koppeln – Nachbesserungen bei Rahmenbedingungen schnellstmöglich umsetzen – Flexibilisierung und Technologieoffenheit als zentrale Säulen für Wettbewerbsfähigkeit
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) legt im Vorfeld der geplanten Fortsetzung des Strategischen Dialogs über die Zukunft der europäischen Automobilindustrie in Brüssel einen 10-Punkte-Plan für eine klimaneutrale Mobilität vor. Damit fordert der VDA die Politik in Brüssel und Berlin auf, die notwendigen Rahmenbedingungen für einen langfristigen und nachhaltigen Erfolg der Elektromobilität zu etablieren und die notwendige Flexibilisierung und Technologieoffenheit zur Erreichung der Klimaziele zu ermöglichen. Entscheidend ist, dass die Reviews der Flottenregulierungen genutzt werden, um die neuen Realitäten abzubilden: Der Hochlauf der E-Mobilität liegt hinter den Erwartungen zurück, den Lieferketten fehlt es an Resilienz und der Standort Europa muss im internationalen Wettbewerb dringend aufholen.
https://www.vda.de/de/presse/Pressemeldungen/2025/250606_PM_2030-2035_CO2-Flottenregulierung

European Federation for Transport and Environment AISBL: VDA Maximalforderungen sind durchschaubarer Versuch ein späteres Aufweichen der EU-Flottengrenzwerte vorzubereiten (06.06.2025)
T&E hat den 10 Punkte Plan des VDA analysiert und kommt zu dem Ergebnis, dass der Absatz von E-Autos im Jahr 2035 nicht bei 100 %, sondern zwischen 44 % und 69 % liegen könnte.
Die Pläne des VDA könnten zu 0,5 bis 1,4 Gt an vermeidbaren CO2 Emissionen führen, wenn die EU den Forderungen der deutschen Autoindustrie nachgibt, wie eine vorläufige Schnellanalyse von T&E zeigt. Das entspräche einem Anstieg von 12 % bis 31 % der Pkw-Emissionen in diesem Zeitraum.
Der VDA fordert, dass die EU die Flottengrenzwerte für 2035 aufweicht und weitreichende Ausnahmen für Verbrenner, Plug-in-Hybride und vermeintlich kohlenstoffarme Kraftstoffe schafft.
T&E hat den 10 Punkte Plan des VDA analysiert und kommt zu dem Ergebnis, dass der Absatz von E-Autos im Jahr 2035 nicht bei 100 %, sondern zwischen 44 % und 69 % liegen könnte. Dies würde das Kundenvertrauen sowie die Investitionssicherheit, insbesondere in eine resiliente Batterielieferkette, nachhaltig beeinträchtigen.
https://www.transportenvironment.org/te-deutschland/articles/vda-maximalforderungen-sind-durchschaubarer-versuch-ein-spaeteres-aufweichen-der-eu-flottengrenzwerte-vorzubereiten

Greenpeace e.V: Stellungnahme (06.06.2025)
Berlin, 6. 6. 2025 – Der Verband der Automobilindustrie (VDA) attackiert mit einem heute veröffentlichten „10-Punkte-Plan für eine klimaneutrale Mobilität“ die europäischen Klimaschutzziele im Verkehr. Der Lobbyverband fordert, den für das Jahr 2035 beschlossenen Ausstieg aus klimaschädlichen Verbrennungsmotoren abzuschaffen. Nachweislich klimaschädliche Plugin-Hybride sollen trotz Verbrennungsmotors als Null-Emissions-Fahrzeuge deklariert werden. Um die für einen solchen Betrieb nötigen E-Fuels – im Vergleich zu Elektroautos hoffnungslos ineffizient und teuer in der Herstellung - sollen sich andere kümmern. Greenpeace Mobilitätsexperte Benjamin Stephan hält die VDA-Vorschläge für doppelt verantwortungslos: 
"Der VDA lässt heute die Maske fallen und stellt sich frontal gegen das Pariser Klimaschutzabkommen. Hinter scheinheiligen Bekenntnissen zum Klimaschutz sollen CO2-Mindeststandards weiter aufgeweicht und Verbrennungsmotoren als Null-Emissions-Fahrzeuge ausgegeben werden. Antworten auf die Frage, woher die gigantische Menge ineffizienter E-Fuels kommen, und wer sich den teuren Sprit leisten können soll, bleibt der VDA schuldig. Das macht diesen Plan gleich doppelt verantwortungslos. Während die Klimakrise katastrophale Wetterextreme immer häufiger macht, stiehlt sich die Autoindustrie aus ihrer Verantwortung, den CO2-Ausstoß auf den Straßen schnell zu senken. Und mit ihren E-Fuels-Märchen lockt der VDA Autokäufer in die Verbrenner-Kostenfalle. Wenn der VDA wirklich das Vertrauen in E-Mobilität stärken will, sollte er den Menschen klar sagen, dass ein E-Autos auf Dauer im Unterhalt deutlich billiger als jeder Verbrenner wird. "Benjamin Stephan, Greenpeace Mobilitätsexperte
https://presseportal.greenpeace.de/250827-stellungnahme

UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e.V. : Fahrzeughersteller treten nun ebenfalls für mehr Technologieoffenheit in der Antriebsfrage ein (06.06.2025)
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat heute seinen 10-Punkte-Plan für eine klimaneutrale Mobilität vorgelegt. Aus Sicht von UNITI enthält dieser eine Reihe guter Ansätze, die einen Kurswechsel hin zu mehr Technologieoffenheit bedeuten.
Bislang fokussierte sich der VDA zur Defossilierung des Straßenverkehrs vor allem auf den Hochlauf der Elektromobilität, während andere Technologieoptionen zum Erreichen der Klimaziele wie erneuerbare Kraftstoffe von der Interessenvertretung der Fahrzeughersteller und Zulieferer in Deutschland nur wenig einbezogen wurden. Der heute vorgestellte 10-Punkte-Plan für die klimaneutrale Mobilität markiert einen wichtigen Wandel. UNITI begrüßt, dass sich der Verband nun deutlich für mehr Technologieoffenheit in der Antriebsfrage ausspricht. So fordert der VDA einen größeren Fokus auf erneuerbare Kraftstoffe etwa durch Einbeziehung ihrer durchschnittlichen CO2-Minderungswirkung in den EU-Flottenregulierungen für Pkw und Lkw sowie durch Einführung einer neuen Kategorie von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, die erneuerbare Kraftstoffe nutzen. Ein pauschales Neuzulassungsverbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wäre damit vom Tisch.
Auch den Fahrzeugbestand möchte der VDA stärker berücksichtigt sehen und spricht sich für eine höhere THG-Quote in der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie aus, die zudem Zielpfade über das Jahr 2030 hinaus beinhalten soll. Ebenfalls von UNITI geteilt, wird die vom VDA eingeforderte Senkung von Steuern und Abgaben auf erneuerbare Kraftstoffe.
https://www.uniti.de/kommunikation/pressemitteilungen/artikel/fahrzeughersteller-treten-nun-ebenfalls-fuer-mehr-technologieoffenheit-in-der-antriebsfrage-ein

Deutsche Umwelthilfe e.V.: Deutsche Umwelthilfe kritisiert 10-Punkte Plan der Automobilindustrie als „Frontalangriff auf den Klimaschutz im Verkehr“ (06.06.2025)
Berlin, 6.6.2025: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den Verband der Automobilindustrie (VDA) scharf für eine beispiellose Abkehr vom Klimaschutz, die er heute in einem Wunschzettel an die Bundesregierung vorgestellt hat. Nach Berechnungen von Transport and Environment (T&E) würden die Vorschläge des VDA in Europa bis zu 1,4 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen zusätzlich bedeuten.
Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: 
„Die Forderungen des VDA sind ein Frontalangriff auf den Klimaschutz. Mit der geplanten Erhöhung der Pendlerpauschale und der erhöhten steuerlichen Förderung für Luxus-Dienstwagen regnet es derzeit Geschenke für die Automobilindustrie von der Bundesregierung. Erst im Mai hat die EU die CO2-Mindeststandards aufgeweicht und Strafzahlungen ausgesetzt. Dadurch fühlt sich die Autoindustrie scheinbar ermutigt, die Axt an den Verbrenner-Ausstieg zu legen. Die Forderung, auch nach 2035 noch Verbrenner neu zuzulassen, steht im Widerspruch zur dringend notwendigen Treibhausgaseinsparung im Verkehrssektor und gefährdet Deutschlands verfassungsrechtliche Pflicht zur Treibhausgasneutralität. Wenn die Bundesregierung sich darauf einlässt, beweist sie ihre Gleichgültigkeit für die Zukunft Millionen junger Menschen. Die Autoindustrie kann sich nicht aus ihrer Verantwortung stehlen – spätestens mit unseren Klimaklagen vor dem Bundesgerichtshof werden wir sie daran erinnern.“
https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/deutsche-umwelthilfe-kritisiert-10-punkte-plan-der-automobilindustrie-als-frontalangriff-auf-den-kl/

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Quellen: die oben genannten Quellen

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Kategorie(n): Gesundheit & Umwelt, Märkte & Konjunktur